Trickbetrüger erbeuten die Ersparnisse einer Seniorin - gleich zweimal versuchten sie ihr Glück
Pohlgönser Str. - 24.11.2016Wetteraukreis: Sie werden immer dreister.
Gleich zweifach versuchten Betrüger gestern eine Butzbacherin um ihre
Ersparnisse zu bringen. Leider einmal mit Erfolg. Unklar ist, ob es
sich um dieselben Täter handelt oder die Frau zufällig zweimal Opfer
von Betrügern wurde.
Falsche Polizeibeamte
Mittwochabend war es, als das Telefon der Seniorin klingelte. Ein
Mann war am Telefon, der sich als Polizeibeamter ausgab. Er
berichtete von der Festnahme dreier Männer, in deren PKW ein Zettel
aufgefunden wurde mit dem Namen der Butzbacherin. Die Polizei gehe
davon aus, dass sie ausgeraubt werden soll, erläuterte der Anrufer.
Die Butzbacherin gab daraufhin aus Angst bereitwillig Auskunft über
das von ihr Zuhause vorgehaltene Bargeld und den vorzufindenden
Schmuck. Erst nachdem sie das Gespräch beendet hatte, wurde sie
stutzig und informierte die richtige Polizei.
Enkeltrickbetrüger
Als die Beamten die Seniorin zu dem Vorfall befragten kam ein
schrecklicher Verdacht auf, der sich leider schnell bestätigt. Die
Butzbacherin wurde am Nachmittag bereits Opfer dreister Betrüger und
fiel auf den sogenannten Enkeltrickbetrug herein.
In der Mittagszeit erhielt sie den Anruf ihrer angeblichen
Tochter. Diese gab an dringend Bargeld für einen Wohnungskauf zu
benötigen. Aufgrund der drängenden bittenden Aufforderung ließ sich
die Seniorin überzeugen das Geld auszuleihen. So fuhr sie zur Bank
und hob dort trotz aller Warnungen eines Bankmitarbeiters mehrere
tausend Euro Bargeld ab.
Wieder Zuhause angekommen meldete sich die angebliche Tochter
erneut und teilte der Seniorin mit, dass eine Bekannte das Geld bei
ihr abholen würde. Und so klingelte es gegen 16 Uhr an der Haustür
der Frau in der
Pohlgönser Straße. Die angekündigte Abholerin stand
vor der Tür und ließ sich das Geld in einem Kuvert aushändigen.
Zeugen gesucht
Ob es sich um einen Zufall handelte, dass die Seniorin später
erneut einen Anruf eines falschen Polizeibeamten erhielt, oder sie
zufällig von anderen Tätern am gleichen Tag als potentielles Opfer
ausgewählt wurde, ist unklar.
Die Kriminalpolizei in Friedberg, Tel. 06031-601-0, sucht nun
Zeugen, die am Mittwochnachmittag in der Pohlgönser Straße in
Butzbach verdächtige Beobachtungen machen konnten.
Das Geld wurde von einer etwa 30 bis 35 Jahre alten Frau abgeholt.
Sie wird als 1.70 bis 1.75 m groß mit dunklen Haaren beschrieben. Die
Abholerin soll mit einem Kostüm recht elegant bekleidet gewesen sein,
hatte eine unbekannte Kopfbedeckung und trug eine Handtasche mit
sich. Die Seniorin beschreibt sie mit einem nicht näher definierbaren
ausländischen Erscheinungsbild.
Die Polizei geht davon aus, dass die Geldabholerin mit einem
Fahrzeug nach Butzbach gekommen sein könnte, welches möglichweise in
der Pohlgönser Straße, zumindest aber in der Nähe abgestellt war. Wer
in den Nachmittagsstunden hierzu Beobachtungen machen konnte, sollte
diese der Polizei daher ebenfalls mitteilen.
Leider kein Einzelfall
Viele viele Bürgerinnen und Bürger meldeten sich gestern
Nachmittag und auch in den heutigen Stunden aus unterschiedlichsten
Orten in der Wetterau und berichteten von betrügerischen Anrufen.
Gleichermaßen oft gaben sich die Anrufer als angebliche Polizeibeamte
oder Verwandte der Angerufenen aus.
Dabei traf und trifft es leider vor allem Seniorinnen und
Senioren. Meist finden die Betrüger ihre Telefonnummern im
Telefonbuch, welches sie auf der Suche nach potentiellen Opfern
gezielt nach älter klingenden Vornamen durchforsten.
Der Rat der Polizei ist dabei recht einfach: Geben Sie niemals
Wertsachen oder private Daten an Fremde weiter. Sollte eine Bitte an
Sie herangetragen werden, bei der Sie ins zweifeln kommen, dann
halten Sie Rücksprache mit einer Ihnen vertrauten Person. Im
Zweifelsfall rufen Sie die Polizei an, welche Ihnen rund um die Uhr
für Fragen zur Verfügung steht. Wählen sie dabei aber immer die Ihnen
bekannte Nummer, gerne auch die Notrufnummer 110.
Liebe Angehörige
Für die Angehörigen und Bekannten älterer Mitbürgerinnen und
Mitbürger gilt: Sprechen Sie mit Ihnen über die Maschen der Betrüger,
die sehr verschieden und kreativ sein können. Legen Sie gemeinsam
fest, an wen sich die Seniorinnen und Senioren wenden können. Wer
vorsorgen möchte sollte sich zudem eine neue Telefonnummer zuteilen
lassen und diese nicht in öffentlich zugänglichen Sammlungen
veröffentlichen lassen. Mit wem Sie Kontakt haben möchten, dem können
Sie Ihre Nummer persönlich geben.
Sylvia Frech, Pressesprecherin
Rückfragen bitte an:
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